Was ist andechs (adelsgeschlecht)?

Das Adelsgeschlecht Andechs war eine bedeutende adlige Familie im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Sie stammten ursprünglich aus Andechs, einer kleinen Ortschaft im heutigen Bayern, Deutschland.

Die Andechs waren eng mit dem bayerischen Herzogtum verbunden und hatten enge Beziehungen zu den Wittelsbachern, der herrschenden bayerischen Herrscherfamilie. Sie waren eine der mächtigsten Familien im Herzogtum Bayern und stellten mehrere Grafen, Herzöge und Bischöfe.

Besonders bekannt wurde die Familie durch ihre aktive Rolle in den Kreuzzügen. Graf Berthold III. von Andechs nahm am Ersten Kreuzzug teil und gründete das lateinische Fürstentum von Edessa im heutigen Türkei. Sein Sohn, der heilige Bischof Ekbert von Bamberg, nahm ebenfalls am Kreuzzug teil und war bekannt für seine religiöse Toleranz gegenüber den einheimischen Muslimen und Juden.

Die Familie Andechs spielte auch eine wichtige Rolle in der kirchlichen Hierarchie. Mehrere Mitglieder der Familie wurden Bischöfe von Bamberg, Merseburg und Halberstadt. Der bekannteste war Bischof Ekbert von Andechs-Meranien, der als "Apostel des Nordens" bekannt war und für seine Bemühungen um die Missionierung des Ostseeraumes und der Pruzzen bekannt war.

Im 13. Jahrhundert starb die männliche Linie der Andechs jedoch aus und die Familie wurde von den Wittelsbachern übernommen. Die Ländereien und Titel wurden unter verschiedenen Zweigen der Wittelsbacher aufgeteilt.

Obwohl das Adelsgeschlecht Andechs heute nicht mehr existiert, sind ihre historischen Spuren in der Region Bayern immer noch sichtbar. Die Benediktinerabtei Andechs, die auf dem Andechser Berg nahe des Ammersees liegt, war einst im Besitz der Familie Andechs und ist heute ein beliebtes touristisches Ziel. Auch das Andechser Bier, das von einer Brauerei in der Nähe der Abtei produziert wird, trägt den Namen der Familie.

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